Saisonende, Usplämpele und Happydays im Südtirol
Nach vielen Trainingskilometern und attraktiven, spannenden, zermürbenden, verärgerten und erfolgreichen Rennerlebnissen war’s Zeit für einen Break. Zeitzuzweit im Südtirol. Hie und da mit dem Bike durch die pragelvollen Apfelplantagen, die Gegend erkunden und den neuen Traubensaft verkosten – das gefiel sehr gut. So lässt sich’s gut Auftanken um später motiviert und kribbelig in das lange, harte Wintertraining zu steigen. Neuen Zielen entgegen.
Zum Saisonschluss wieder nach Berlin zum Marathon. Die Saison mit einigen «Auf und Abs» mit einem guten 9. Rang in den Top10 beendet. Zufrieden.
Berlin ist für die Handbiker einfach toll. Innerhalb des grossen Major-Marathons ein grosses Starterfeld, ein schneller Kurs, harte Konkurrenz.
…so wurde es auch. Mit einem pfeilschnellen Start pfiff ich an 3. Position um die Siegessäule auf die lange Gerade. Und da wurde mächtig auf die Kurbel gedrückt. Wild war’s zu Beginn. Gefühlt gestorben konnte ich die Spitze knapp nicht halten und suchte nach «Verbündeten» im Verfolgerfeld. Mit alleiniger und harter Leistung auf den ersten 10k litt ich ordentlich. Mit 1, später 2 Konkurrenten organisierten wir uns neu und kämpften bis zum Brandenburgertor und über die Ziellinie. Berlin erzählt jedes Jahr wieder eine neue Geschichte…
Und weil wir ja schnell und morgens um 10 h bereits im Ziel waren – so hatten wir noch Zeit für gute Momente mit Freunden, leichtes Sightseeing und die Saison 24 zu verabschieden.
Berlin – ich komme wieder!
Sonntag, 18. August: Pararace!
Banger Blick zum Himmel - eine nasse Rennsituation an diesem Sonntag auf dem alten Flugplatz auf dem "Bödeli" in Interlaken war angesagt. Mit dem richtigen Mindset zum Start. Auf diesem einfachen Kurs fanden packende, spannende Rennen statt.
Zusammen im Frontpaket starteten wir überaus schnell und ich musste nach ein paar Runden die Spitze mit einigen Fahrer der Kat. H4 in Front ziehen lassen. Das auf 40 km angesetzte Rennen war trotz ebener Strecke selektiv und weil Überrundungen dazu gehören, sind solche Manöver mitunter Rennentscheidend. Mit Fights bis über die Ziellinie brachten wir dieses Cup-Rennen gut in die Bücher.
Ganz herzlichen Dank dem lokalen OK mit Bea und Wali Hintermeister im Lead. Dieser Verein bietet immer wieder und sehr willkommene, einmalige Wettkampfmöglichkeiten in der Schweiz!
Die Selektionen durch Swiss Paralympic sind gesprochen. Mein Ziel, an der Heim-Weltmeisterschaften in Zürich am Start zu stehen und für die Schweiz und für mich ein tolles Rennen zeigen zu können bleibt unerreicht. – Es war ein schöner und motivierender Traum.
Mit dem Rennergebnis und den ärgerlichen Umständen in Italien in der Qualiperiode konnte ich mein Potenzial nicht oder zu wenig aufzeigen.
Die Enttäuschung im Moment ist gross. Insbesondere weil ich stets einen erfolgreichen Weg zum Erreichen der Zürcher Startbox vor mir sah. - Kurz Kopf lüften und frisch ausrichten.
Vielen Dank meinem nahen Umfeld, meiner Partnerin, meinen Sponsoren und sportlichen Begleiter für den Weg bisher – und auf ALLES was weiter kommen mag. Und neue Ziele.
Dem Schweizer Team wünsche ich viel Biss in den Trainings bis im September und viel Erfolg am Race!
_Info Swiss Paralympic HIER.
_Info zur Rad WM Zürich 2024 HIER.
Für die Schweizer Meisterschaften in Aire-la-Ville war angerichtet - sehr abwechslungsreicher, fordernder Parcours. Es kam zum «Trauerspiel».
Nach einem guten Start, die Gruppen waren gebildet und die Konkurrenten versuchten die Muskeln spielen zu lassen. So wie's sein darf.
Und dann nach Runde 2 ein unvermittelter Rennabbruch ohne Kommunikation zu den Athleten wegen unfähiger Rennorganisation zwischen Verband, OK, Polizei.– Gibt’s doch gar nicht.
Keine taktischen Manöver bis zum Rennende und folglich wurde der Zwischenstand als Wertung übernommen. So will doch niemand Schweizer Meister feiern. Schwierig. Enttäuscht. Ab nach Hause.
Die wohlwollenden Erklärungsversuche können das Unvermögen nicht wett machen. Gerne würde ich wieder mal mit einem zufriedenen, guten Gefühl und einem Lacher im Gesicht nach Hause fahren. Das war heute nicht möglich und werden wir noch aufarbeiten... - für dass die Athleten tolle, faire Wettkampfbedingungen vorfinden können.